Die neue Corona-Normalität

Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) geht deutschen Medienberichten zufolge davon aus, dass die Coronavirus-Pandemie die Gesellschaft noch für lange Zeit prägen werde. „Wir müssen eine neue Normalität entwickeln, die uns viele Monate und wahrscheinlich bis ins neue Jahr hinein begleiten wird“, sagte Scholz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Berlin. Solange es keinen Impfstoff gebe, müsse sich die Gesellschaft so organisieren, dass eine Kontrolle des Infektionsgeschehens und ein gutes wirtschaftliches und soziales Leben gleichzeitig möglich seien.

Die Diskussion um eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften vermittelt den Eindruck, dass dieser neuen Normalität Genüge getan ist, wenn diese Pflicht kommt. Zusammen mit einer App sind alle dann sicher vor nächsten drohenden Wellen. Das Immunsystem erfreut sich vor diesem Hintergrund keiner großen Beachtung und bleibt Fachleuten vorbehalten. Sich gegen COVID-19 mittels Bewegung und Ernährung fit zu machen, ist im Lockdown wenig trendig. Die Angst vorm Virus ist so groß, dass Bier und Korn aus dem Supermarkt als Trost in der neuen Corona-Normalität reißenden Absatz finden. Auch der Tabakkonsum bleibt en vogue, dem Virus ein Einfallstor zu ebnen. Und die Schweden stehen am Pranger, weil sie anders agieren. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier beziffert derweil den Bedarf mit bis zu zwölf Milliarden Schutzmasken pro Jahr. Dass Vorsorge und ein intaktes Immunsystem besser schützen als solche Masken, bleibt im Dunkeln. Dann lieber mit der Herdenimmunität die Panik schüren.

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