Der Untergang

Der Kahn gluckert einfach ab. Ich sehe mit einer Hand an einer Schiffsplanke aus der Ferne zu, wie der Medientanker im Ozean versinkt. Auch ich war damit unterwegs und jagte neuen Techniktrends nach. Fachlich versiert und spezialisiert ging ich an Themen ran.

Und jetzt treibe ich hier im Meer herum. Immerhin kann ich schwimmen, was der versinkende Koloss da drüben nicht mehr kann. Wer kennt nicht den Roman „Die Unperfekten“, eine Geschichte über den Niedergang einer altehrwürdigen Zeitung. Darin steht alles, was gerade passiert. Wellen schlagen über der Untergangsstelle zusammen.

Die See schwankt hin und her. Ruhige Dünung breitet sich aus. Strömung trägt mich samt Schiffsplanke fort. Die Reise kann spannend werden. Wer eine Wende durchlebt hat, übersteht auch die nächste. „Das wird schon“, mache ich mir Mut und strample auch nicht gegen Widerstände an. Smarter Energieeinsatz ist gefragt, wenn die Strecke lang ist und die kann sehr lang werden, unvorstellbar lang, bis ich mal wieder Land betreten kann.

Ich freue mich auf eine Insel. Inseln sind begrenzt, d.h. nicht nur ihre Zahl. Fläche und Beschaffenheit sind unterschiedlich. Sie weisen mehr oder weniger Erkundungsrouten auf. Eine Passfahrt durch verschiedene Vegetationsstufen lenkt vom täglichen Treiben ab und nährt die Zuversicht, ein Fleckchen Land für sich zu entdecken.

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